Was machen Gleis­­­bauer/innen?

Das Schienennetz verbindet und ermöglicht die Fort­bewe­gung von Menschen ohne Auto. Der/Die Gleis­bauer/in ist dafür zuständig, dass das Schienen­netz in gutem Zustand ist und den neuesten Sicher­heits­standards entspricht. Wenn eine neue Strecke gebaut werden soll, müssen neue Gleise, Weichen und Kreuzungen instal­liert werden. Die Arbeit des/r Gleis­bauers/in umfasst jedoch nicht nur Ober­flächen­arbeiten, sondern auch Tief­bau­arbeiten. Bereits im ersten Aus­bildungs­jahr erhält man eine Ein­führung in diesen Bereich.

 

Gleisbauer/innen über­wachen das Bahnnetz und ver­messen die Gleise zur Über­prüfung der Spur­weite sowie der Höhen- und Tief­punkte der Strecke. Diese Messun­gen erfolgen mit speziel­len Fahr­zeugen, die während der Fahrt alle rele­vanten Werte erfassen und auf­zeichnen. Zusätz­lich führen sie indivi­duelle Hand­messungen durch, bei denen her­kömm­liche mechanische oder opti­sche Geräte ver­wendet werden.

 


Durch diese Kontrollen können Mängel oder Schäden schnell erkannt werden. Auf Grund­lage dieser Ergeb­nisse treffen Fach­leute Ent­schei­dungen bezüg­lich Erhal­tungs-, Erneue­rungs- oder Instand­haltungs­maß­nahmen für ein be­triebs­siche­res Schienen­netz. Nach Abschluss ihrer Aus­bildung tauschen Gleis­bauer/innen dann bei­spiels­weise alte Schienen aus, reparie­ren abge­nutzte Teile von Weichen oder beschä­digte Holz­schwellen. Falls not­wendig schweißen sie auch neue Schienen ein oder korri­gieren Fehler wie Höhen­unter­schiede oder Richtungs­abwei­chungen durch Unter­fütte­rung mit Kies oder Nach­ziehen von Schwellen­schrauben. Bei größeren Arbeiten kommen leistungs­fähige Maschi­nen zum Ein­satz.

 

 

Wie lange dauert die Aus­bildung als Gleis­bauer/in?

 

Die drei­jährige Aus­bildung zum/r Gleis­bauer/in ist eine duale Aus­bildung, bei der die prakti­schen Fähig­keiten für den zukünf­tigen Beruf im Aus­bildungs­betrieb erlernt werden. Gleich­zeitig werden in der Berufs­schule alle erwor­benen Techniken gefestigt und ein tieferes Ver­ständ­nis für die physika­lischen Grund­lagen des Schienen­ver­kehrs ver­mittelt.

 

 

Was macht man in der Aus­bildung als Gleis­bauer/in?

 

Bei der Ausbildung zum/r Gleis­bauer/in hat man die Auf­gabe, das Schie­nen­netz für Personen- und Güter­züge zu bauen, erneuern und instand­ zuhalten. Die Aus­bildung dauert drei Jahre. Es ist not­wendig, Gleis­anlagen zu kontrol­lieren, Gleise und Weichen zu ver­legen sowie Gleis­betten auszu­tauschen. Bereits im ersten Lehrjahr taucht man tief in unter­irdische Arbeiten ein. Man er­wirbt Kennt­nisse darüber, wie Baugruben und Schalungen erstellt werden und wie Dämmungen herge­stellt werden können sowie Mischungen für Beton vor­berei­tet werden können. Pläne sind von großer Bedeu­tung bei dieser Arbeit; ohne sie wüsste niemand genau, was getan werden müsste. Daher ist es logisch anzu­nehmen, dass inten­sive Schulun­gen bereits im ersten Jahr ange­boten werden müssen: Nach Abschluss dieser Schulun­gen weiß man nicht nur wie man einen Plan liest, sondern auch wie Skizzen gemacht werden sollten. Es wird beson­ders spannend, wenn man alle Werk­zeuge und Maschinen kennen­lernt, mit denen Gleis­bauer/innen umge­hen müssen.

 


Im zweiten Aus­bildungs­jahr steigt der Schwierig­keits­grad erheb­lich an. Wo gegra­ben wird, ist es selbst­ver­ständ­lich not­wendig, die Gruben wieder zu ver­schließen. Daher werden nicht nur Schienen ver­legt oder ausge­tauscht, sondern auch Bohr­löcher ver­dichtet und Straßen­decken erstellt oder reno­viert. Sogar Pflaster­arbeiten werden durch­geführt. Im dritten Jahr der Gleis­bauer­/innen-Aus­bildung wird man end­gültig zum/r Experten/in für Schienen und Gleise. Um sicher­zustellen, dass die Gleise nicht erst erneuert werden müssen, wenn es bereits zu spät ist, lernt man den Ver­schleißgrad einzu­schätzen. Die Fähig­keit zur Beur­teilung allein reicht jedoch nicht aus; auch bei der Besei­tigung von Brüchen ist Fach­wissen gefragt.

 

 

Welche Voraus­setzungen sollte man für die Aus­bildung als Gleis­bauer/in mit­bringen?

 

Im Idealfall besitzt man entweder einen Ab­schluss der Haupt­schule oder die Fach­ober­schul­reife. Falls man außer­dem noch gute Leistungen in Mathe­matik, Physik und Technik vorweisen kann, wird die Mög­lich­keit einer Karriere als Gleis­bauer/in keines­wegs ausge­schlossen sein. Denn diese Fächer sind für Arbeit­geber/innen beson­ders relevant. Es ist von Bedeutung körper­lich fit zu sein, über ein ausge­zeichnetes Gehör- und Seh­ver­mögen zu ver­fügen sowie techni­sches Ver­ständ­nis mitzu­bringen. Ebenso spielen Flexi­bili­tät und Sorg­falt eine wichtige Rolle.

 

 

Welche Fort- und Weiter­bildungs­mög­lich­keiten gibt es für Gleis­bauer/innen?

 

Nach erfolgreichem Bestehen der Abschluss­prüfung kann man stolz das Aus­bildungs­zeugnis in Empfang nehmen und ist bereit, seine Karriere als Gleis­bauer/in zu starten. Um die beruf­liche Lauf­bahn weiter voran­zutreiben, bietet es sich an, nach der Aus­bildung weitere Qualifika­tionen zu erwer­ben. Eine Mög­lich­keit besteht darin, die Prüfung zum/r Industrie­meister/in im Bereich Gleis­bau abzu­legen oder eine Weiter­bildung zum/r Techniker/in mit dem Schwer­punkt Tief­bau anzu­streben. Mit einem Abitur oder einer Meister­qualifi­kation stehen zudem auch Studien­mög­lich­keiten im Fach Bau­ingenieur­wesen offen.