Was machen Fliesen-, Platten- und Mosaik­­­leger/innen?

Fliesen und Platten werden an unter­schied­lichen Orten ver­legt, insbe­sondere in Küchen, Bade­zimmern, Schwimm­bädern, Labors oder Kliniken - dort wo Hygiene von großer Bedeu­tung ist. Wenn ein Raum besondere ästhe­tische Ansprüche erfüllen soll, können kunst­volle Muster aus Mosaik herge­stellt werden. Für diese Arbeiten wird eine Fach­kraft benötigt - der/die Fliesen-, Platten- und Mosaik­leger/in.

 

Zu Beginn geht es zum/r Kunden/in - egal ob Neubau oder Sanie­rung; gefragt ist man auf jeder Art von Bau­stelle. Dort begut­achtet man zuerst die Räum­lich­keiten, die mit Fliesen ver­sehen werden sollen und berät den/die Kunden/in anschließend bezüg­lich der für ihn geeigneten Fliese. Dabei spielen sowohl die Material­eigen­schaften als auch Formen und Farben der Wand- oder Boden­bekleidung eine Rolle.

 

Hat sich der/die Kunde/in für ein Design ent­schie­den, beginnt die Vor­berei­tung des Arbeits­platzes für den/die Fliesen-, Platten- und Mosaik­leger/in. Als Erstes erfolgt die genaue Ver­messung der Räume. Anhand dieser präzi­sen Maße berechnet man exakt die erforder­liche Material­menge für die Arbeit und erstellt einen Ver­lege­plan. Danach wird der Unter­grund bearbei­tet, auf dem später das Auftragen der Fliesen erfolgen soll. Mithilfe von Meißelwerkzeugen, Bohr­maschinen sowie Maschinen zur Ver­dich­tung bringt man die Ober­fläche in den gewünschten Zustand. Außer­dem entfernt man Uneben­heiten, stellt Dämm­systeme sowie Grund­putze her und sorgt für den Schutz vor Wärme, Geräuschen und Feuchtig­keit.

 

Nun beginnt endlich das Ver­legen der Fliesen. Man bereitet den Mörtel oder Spezial­kleber zu und trägt diesen auf die vor­berei­tete Ober­fläche auf. Dann plat­ziert man die Fliesen fest mit dem Unter­grund anhand des vor­gegebe­nen Ver­lege­plans. Sobald alle Fliesen ver­legt sind, werden die Fugen ent­weder mit Fugen­masse, Silikon oder Kunst­harz abgedichtet. Bei einer Badezimmer­reno­vierung kann es auch erfor­der­lich sein, dünne Trenn­wände zu errich­ten. Zudem werden vorge­fertigte Bau­teile wie Bade­wannen, Wasch­becken oder Dusch­kabinen eingebaut.

 

 

Wie lange dauert die Aus­bildung als Fliesen-, Platten- und Mosaik­leger/in?

 

Die Ausbildungszeit beträgt drei Jahre. In einer dualen Aus­bildung erfolgen abwechselnd Phasen des Lernens in der Berufs­schule und prak­tische Ein­sätze im Betrieb.

 

 

Was macht man in der Aus­bildung als Fliesen-, Platten- und Mosaik­leger/in?

 

Die Ausbildung zum/r Fliesen-, Platten- und Mosaik­leger/in erfolgt in einem dualen System, was bedeutet, dass man sowohl in einem Aus­bildungs­betrieb als auch in der Berufs­schule lernt. In der Mitte der Aus­bildungs­zeit legt man eine Zwischen­prüfung ab und nach drei Jahren folgt die Gesellen­prüfung.

 

In der praktischen Arbeit erlernt man den Umgang mit ver­schie­denen Maschinen und Geräten, die bei den Arbeiten unter­stützen können. Zusätz­lich übt man das Her­stellen von Mörtel- und Beton­mischun­gen mit dem richtigen Ver­hält­nis sowie das Anfer­tigen von Dämmun­gen und Estrich. Des Weiteren wird man einge­arbeitet in das Thema Fugen­dich­tungen, wobei vor allem auf den Unter­schied zwischen dauer­plas­tischen und dauer­elas­tischen Fugen­dich­tungen einge­gangen wird. Auch das Ver­legen von Mosaik­belegen im Normal- und Dünn­bett­ver­fahren gehört zur Aus­bildung.

 

Die primären Auf­gaben während der Aus­bildung zum/r Fliesen­leger/in bein­halten das Ver­kleiden von Wänden, Böden und Fassaden mit ver­schie­denen Materia­lien wie Natur­stein, Kunst­stein, Glas, Keramik oder Mosaiken. Als Fach­mann/-frau in diesem Bereich unter­stützt man den/die Kunden/in schon vor Beginn der Arbeiten bei der Aus­wahl des Materials und des Designs. Der/Die Fliesen-, Platten- und Mosaik­leger/in besitzt umfassendes Wissen darüber, welche Art von Fliesen am besten geeignet ist für die jeweilige Anwen­dung sowie über die Dauer der Arbeit und notwendigen Maßnahmen. Dabei werden sowohl Aspekte bezüglich Sauberkeit und Hygiene als auch gestalterische Gesichtspunkte berücksichtigt.

 

 

Welche Voraus­setzungen sollte man für die Aus­bildung als Fliesen-, Platten- und Mosaik­leger/in mitbringen?

 

Es ist keine spezifische schulische Aus­bildung gesetzlich vorge­schrieben. Dennoch bevor­zugt die Praxis in erster Linie Bewerber/innen mit mindestens einem Haupt­schul­abschluss. Der Beruf des/r Fliesen-, Platten- und Mosaik­legers/in erfor­dert hand­werk­liches Geschick, ge­wissen­haftes Arbeiten sowie ein ausge­prägtes Gespür für Farben und Gestaltung. Zusätz­lich sind mathe­matische, physika­lische und chemische Kennt­nisse von Vor­teil in diesem Job.

 

 

Welche Fort- und Weiter­bildungs­mög­lich­keiten gibt es für Fliesen-, Platten- und Mosaik­leger/innen?

 

Nach erfolgreichem Abschluss der Aus­bildung besteht die Mög­lich­keit, als Fach­arbeiter/in in ver­schie­denen Unter­nehmen zu arbeiten und sich durch zusätz­liche Schulungen in Fach­gebieten oder betriebs­wirt­schaft­lichen Themen weiter­zuent­wickeln. Falls man eine höhere fach­liche Position anstrebt, kann man den Meis­ter­brief (Bachelor Professional) erwerben und als Fliesen-, Platten- und Mosaik­leger­meister/in die Leitung eines Unter­nehmens über­nehmen sowie Lehr­linge ausbilden. Eine weitere Option ist eine Weiter­bildung zum/r Techniker/in mit Schwer­punkt Bau­technik im Bereich Aus­bau. Durch Fort­bildun­gen zum/r Gebäude­energie­berater/in kann man bei­spiels­weise Haus­eigen­tümern/innen dabei helfen, ihr Gebäude klima­freund­lich umzubauen.

 

Für Personen, die sich auf das Management konzen­trieren möchten, besteht die Mög­lich­keit einer Weiter­bildung zum/r Betriebs­wirt/in nach der Hand­werks­ordnung. Dadurch erhält man Zugang zur Unter­nehmens­führung. Mit dem Abitur oder einem abge­schlossenen Meister­abschluss steht auch ein Studium offen, bei­spiels­weise in den Bereichen Bau­ingenieur­wesen oder Archi­tektur.