Was machen Anlagen­­­­mechaniker/innen?

Anlagenmechaniker/innen haben die Auf­gabe, Bau­teile herzu­stellen und sie zu Bau­gruppen zusammen­zufügen, um schließ­lich voll­ständige Anlagen zu erstellen. Bevor Einzel­teile ange­fertigt werden, erfolgt eine Vorbe­reitung anhand von technischen Zeichnungen und Anwei­sungen. Sobald alle Teile fertig sind, werden sie zusam­men­gesetzt. Manchmal müssen die Teile auch zum Einsatz­ort transpor­tiert werden, wo dann ihre Voll­ständig­keit über­prüft und ent­spre­chend den Plänen montiert wird. Wenn alles erledigt ist, wird die Funktions­fähig­keit der Apparatur geprüft und anschließend dem Kun­den/innen über­geben. Zusätz­lich zu diesen Tätig­keiten gehören Wartungs- und Umbau­aufgaben sowie Qualitäts­kontrolle zur Arbeit eines/r Anlagen­mechanikers/in.

 

Als Anlagenmechaniker/in arbeitet man mit ver­schie­denen Werk­stoffen wie Metallen oder Kunst­stoffen zusammen. Man nutzt ver­schie­dene Ver­fahren, um diese Materia­lien in Bau­gruppen, Rohr­systeme oder Industrie­anlagen einzu­bauen. Schweißen, falzen oder löten könnten dabei nur einige davon sein.

 

Normalerweise arbeitet man im Schicht­dienst gemein­sam mit Kollegen/innen und es kann vor­kommen, dass man für Montage­ein­sätze mehr­wöchige Dienst­reisen unter­nehmen muss. In diesem Beruf ist man oft draußen tätig, zum Bei­spiel auf Bau­stellen. Das bedeutet natürlich, dass man Wind, Wetter und anderen Umwelt­ein­flüssen ausge­setzt ist. Die Arbeit kann körper­lich anstrengend sein und es ist wichtig, dass man Schutz­kleidung trägt. Wenn man in Werk­hallen arbeitet, kann man mit Lärm, Metall­staub oder Rauch­gasen konfron­tiert werden.

 

Anlagenmechaniker/innen für Sanitär-, Heizungs- und Klima­technik haben die Aufgabe, Wasser- und Luft­ver­sorgungs­systeme zu installieren. Sie bauen Wasch­becken, Dusch­kabinen, Toiletten sowie andere sanitäre Anlagen ein und schließen sie an. Sie kümmern sich um nach­haltige Ver- und Ent­sorgungs­systeme, wie zum Beispiel Regen­wasser- oder Brauch­wasser­nutzungs­anlagen. Außer­dem montieren sie auch Heizungs­systeme, bauen Heiz­kessel auf und nehmen diese in Betrieb. Bei all diesen Tätig­keiten bearbeiten sie Rohre, Bleche und Profile aus Metall oder Kunst­stoff entweder mithilfe von Maschinen oder manuell.

 

Des Weiteren sind sie dafür zuständig, energie­effiziente System wie Solar­anlagen, Wärme­pumpen oder Holz­pellet­anlage einzubauen. Nach der Montage prüfen Sie dann, ob alles richtig funktio­niert. Sie installieren auch Gebäu­de­manage­ment­systeme, wie zum Beispiel Smart Home Systeme.

 

 

Wie lange dauert die Aus­bildung als Anlagen­mechaniker/in?

 

Der Beruf des/r Anlagenmechanikers/in für Sanitär-, Heizungs- und Klima­technik ist ein aner­kannter Ausbildungs­beruf in der Industrie und im Hand­werk, der eine Dauer von 3,5 Jahren umfasst. Diese Aus­bildung erfolgt nach dem dualen System, bei dem sich Phasen in der Berufs­schule mit praktischen Ein­sätzen im Betrieb abwechseln.

 

 

Was macht man in der Ausbildung als Anlagen­mechaniker/in?

 

Die duale Ausbildung zum/r Anlagen­mecha­niker/in kombiniert theore­tisches Wissen in der Berufs­schule mit prakti­schen Erfah­rungen im Betrieb. Man lernt die Eigen­schaften von Werk­stoffen kennen und lernt, wie man Werk­zeuge und Maschinen korrekt bedient. Ein weiterer Schwer­punkt liegt auf den Anlagen und ihren Bestand­teilen, einschließ­lich Inspektion, Wartung und Instand­setzung.

 

In der Berufsschule erhält man eine fundierte theore­tische Grund­lage für den zukünftigen Beruf. Dort werden technische, physika­lische, mathema­tische und recht­liche Kennt­nisse vermittelt. Man lernt unter anderem Metall­bearbeitungs­techniken sowie das Lesen und Erstellen von technischen Zeich­nungen. Zudem wird man mit physikalischen Gesetzen vertraut gemacht sowie mit Themen aus dem Bereich Bau­physik. Darüber hinaus erwirbt man berufs­spezifische Fähig­keiten wie die Her­stellung von Bau­elementen und -gruppen oder die Installa­tion von Sanitär-, Heizungs- und Klima­anlagen – inklu­sive genauer Anwei­sungen zur Bearbeitung von Kunden­auf­trägen. Immer wichtiger wird auch das Thema nach­haltige Energie- und Wasser­ver­sor­gungs­technik. Die Berufs­schule ver­mittelt nicht nur das fach­liche Wissen für den Betrieb, sondern auch allge­meine Fächer wie Deutsch, Englisch, Mathematik und Wirt­schaft. Dazu gehören aber ebenso Rechts­vor­schriften zur Unfall­ver­hütung. Diese Kompetenz­felder werden ganz­heit­lich unter­richtet.

 

Der Ausbildungsbetrieb ermög­licht es dann, das erlernte Wissen in der Praxis anzu­wenden. Hier kann man heraus­finden, ob man alles richtig verstanden hat. Alle Hand­griffe werden einem zunächst gezeigt, bevor man sie selbst ausführt. Je besser die Auf­merk­sam­keit während des Unter­richts ist, je besser kann man die Anwei­sungen des Ausbil­ders befolgen, desto leichter wird einem später die Arbeit fallen. Neben Installa­tion, Montage, Inbetrieb­nahme, Wartung und Reparatur von Anlagen und Systemen lernt man auch, wie Arbeits­abläufe am besten ge­plant, gelenkt und kontrol­liert werden können und wie man Kunden­informa­tionen auswertet, um sie bei der Auf­trags­bearbei­tung zu berück­sichtigen.

 

Neben dem Unterricht in der Berufsschule absol­vieren angehende Anlagen­mechaniker/innen ihre praktische Ausbil­dung im Betrieb. Hier arbeitet man meist in Werk­hallen oder Werk­stätten. Ab der zweiten Hälfte der Aus­bildung ist man ausreichend qualifi­ziert, um Kunden­bau­stellen zu besuchen. Dort gehört es unter anderem zu den Aufgaben­bereichen, Anlagen zu montieren und instand­ zuhalten. Je nach Art des Unter­nehmens kann ein Schwer­punkt auf verschie­dene Bereiche gesetzt werden. Der Einsatz ist mög­lich im Bereich des Apparat- oder Behälter­baus, der Instand­haltung, der Rohr­system­technik und auch in der Schweiß­technik.

 

 

Welche Voraus­setzungen sollte man für die Aus­bildung als Anlagen­mechaniker mit­bringen?

 

Die meisten Unternehmen legen Wert darauf, dass ihre Auszu­bildenden mindestens einen Haupt­schul­abschluss vorweisen können. Aller­dings eröffnen sich bessere Möglich­keiten mit einem Real­schul­abschluss. Es ist von Vor­teil, gute Noten in Fächern wie Werken und Technik, Mathematik, Physik, Deutsch und Informatik zu haben. Um optimale Voraus­setzungen für eine erfolg­reiche Aus­bildung zu schaffen, sind hand­werk­liches Geschick und techni­sches Ver­ständ­nis sowie Sorg­falt und Verant­wor­tungs­bewusst­sein wichtig. Ebenso werden räum­liches Vorstellungs­vermögen sowie Tritt­sicher­heit, Schwindel­frei­heit und Umsichtig­keit geschätzt.

 

 

Welche Fort- und Weiter­bildungs­mög­lich­keiten gibt es für Anlagen­mechaniker/in?

 

Der/Die Anlagenmechaniker/in hat viel­fältige Möglich­keiten, sich weiter­zubilden. Dadurch kann man nicht nur mehr Verant­wortung über­nehmen, sondern auch das Ein­kommen deutlich erhöhen. Eine Weiter­bildung zur Anpassung des beruf­lichen Wissens an aktuelle Entwick­lungen ist bei­spiels­weise im Bereich Anlagen­bau, Blech­bearbei­tung und Behälter­bau sowie in Schweiß-, Füge- und Trenn­techniken möglich. Auch NC- und CNC-Techniken sowie Wartungs- und Instand­haltungs­kennt­nisse können ver­tieft werden.

 

Anlagenmechaniker/innen können verschie­dene Meister­weiter­bildungen absol­vieren: Industrie­meister/in, Behälter- und Apparate­bauer­meister/in oder Netz­meister/in. Als Meister/in ist man berech­tigt, Auszu­bildende anzu­leiten oder einen eigenen Betrieb zu gründen. Des Weiteren besteht die Möglich­keit einer tech­ni­schen Vertie­fung durch eine Fort­bildung zum/r Techniker/in für Metall­bau­technik, Heizungs-, Lüftungs- und Klima­technik oder Maschinen­technik. Eine weitere Option ist die Qualifi­zierung als Konstrukteur/in oder Netz­monteur/in.

 

Eine Alternative bietet die Weiter­bildung zum/r Fach­wirt/in mit Schwer­punkt auf kauf­männische Tätig­keiten wie Planung, Organi­sation und Über­wachung der Produktion in Industrie­unter­nehmen. Mit Hochschul­zugangs­berechtigung stehen fer­tigen Anlagen­mechanikern/innen spannende Studien­gänge offen wie Maschinen­bau, Ver­sorgungs­technik, Wirt­schafts­ingenieur­wesen oder Ver­fahrens­technik.